Zukunftsperspektiven Muskuloskelettale Radiologie
Die Arbeitsgemeinschaft für Bildgebende Verfahren des Bewegungsapparates (AG BVB) der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und die Deutsche Gesellschaft für Muskuloskelettale Radiologie (DGMSR) treffen sich zu gemeinsamem Workshop in Berlin
Sie umfasst alle Körperregionen, ist mit multiplen Krankheitsentitäten befasst und macht in der klinischen Praxis, insbesondere im niedergelassenen Bereich, bis zu 70% der Anwendungen radiologischer Verfahren aus: Muskuloskelettale (MSK) Radiologie. Sie stellt zum Beispiel aufgrund neuer Therapieverfahren zunehmend höhere Anforderungen und braucht daher klare Zukunftsperspektiven in der Weiter- und Fortbildung von Fachärztinnen und -ärzten. Darin waren sich die Vertreter des prominent besetzten Workshops der AG BVB der DRG und der DGMSR am 16. und 17. November 2018 in Berlin einig. Das gemeinsame Ziel liege in einer Qualitätsoffensive MSK-Radiologie – so die gemeinsame Einschätzung. „Wir wollen die Muskuloskelettale Radiologie in der Breite und in der Tiefe fördern. Das verbindet uns“, erklärten die Vorsitzenden der DGMSR und der AG BVB der DRG, Prof. Dr. med. Andreas Heuck und Prof. Dr. med. Marc Regier sowie der Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft, Prof. Dr. med. Stefan Schönberg, gemeinsam zum Abschluss des Workshops.
Vertreter der AG BVB der DRG und der DGMSR stimmten überein, dass bei dem Curriculum zur fachärztlichen Weiterbildung im Bereich MSK-Radiologie Handlungsbedarf bestehe. Es sei notwendig, die Lehrinhalte zu aktualisieren und an den Curricula der European Society of Radiology (ESR) zu orientieren. Die Bedeutung der Schaffung akademischer Zentren für MSK-Radiologie wurde von beiden Seiten betont.
Wie eine Qualitätsoffensive die Anforderungen an die Breite und Tiefe des Fachs ausbalancieren könne – diese Frage wurde intensiv diskutiert. Bis zu 20% der Befundungen im Bereich MSK-Radiologie erforderten heute ein fundiertes Spezialwissen. Dem müsse man in Zukunft durch die Möglichkeit einer Zusatzqualifikation von Fachärztinnen und -ärzten gerecht werden, betonten die Vertreter beider Gesellschaften. Auf der anderen Seite sei hinsichtlich der Versorgung in der Fläche und der Einheitlichkeit der Radiologie in Deutschland die Qualifikation in der Breite des Faches gleichermaßen wichtig, damit Fachärztinnen und Fachärzte für Radiologie über ein solides Grundwissen in MSK-Radiologie verfügten.
Beide Seiten vereinbarten für 2019 die Fortsetzung der Diskussion.
An dem Workshop nahmen teil (in alphabetischer Reihenfolge): Dr. med. Rainer Braunschweig, Prof. Dr. med. Andreas Heuck, Prof. Dr. med. Rolf Janka, Prof. Dr. med. Konstantin Nikolaou, Dr. med. Stefan Lohwasser, Prof. Dr. med. Marc Regier, Priv. Doz. Dr. med. Christoph Schäffeler, Prof. Dr. med. Rainer Schmitt, Prof. Dr. med. Stefan O. Schönberg, Dr. med. Martin Völker, Prof. Dr. med. Marc-Andre Weber, Prof. Dr. med. Klaus Wörtler.